Die Planung für die Gestaltung des Umfeldes des neuen Eichplatzes (Eichplatz, Kirchplatz, Rathausgasse und Johannisstraße) laufen gerade und die entsprechenden Entwürfe sollen voraussichtlich am 29.Janua im Stadtrat beschlossen werden. Man kann die Entwürfe dazu bereits hier nachlesen. Allerdings scheint das Thema Familienfreundlichkeit bei der Umfeldgstaltung kaum eine Rolle gespielt zu haben. Dabei möchte Jena gerne eine familienfreundliche Stadt sein und hat sich dazu auch Regel bzw. Grundsätze in Form eines Leitbildes gegeben.

Das Leitbild der Stadt Jena „Familienfreundliche Stadt“ ist umfangreich, ein Auszug der wichtige Passage zur Infrastruktur ist hier zitiert:

Um die Situation von Familien nachhaltig zu verbessern,  setzt Jenas Familienpolitik an den Lebensbedingungen der Familien im Alltag an. Familienpolitik versteht sich in Jena als Querschnittsaufgabe vieler kommunaler Handlungsfelder, wie zum Beispiel der Bereiche Kinder- und Jugendarbeit, Soziales, Bildung, Gesundheit sowie Arbeits- und Wirtschaftsförderung. Auch die Infrastruktur- und Verkehrsplanung sowie die bauliche Gestaltung der Umwelt werden zukünftig noch familienfreundlicher ausgerichtet

Betrachtet man sich die aktuellen Pläne, gibt es zum Thema Familien und Kinder keine einzige Erwähnung. Lediglich in der Grafik ist ein „Platz zum Spielen“ vermerkt, der aber nicht mit einem Spielplatz verwechselt werden darf. Ansonsten taucht das Wort „spielen“ nur in Verbindung mit dem Wasserspiel auf, das auf dem neuen Eichplatz installiert werden soll. Dort können Kinder durchaus spielen, aber nur, wenn das Wetter warm genug ist, also eventuell an etwa 30 Tagen im Jahr.

Man kann am aktuellen Platz sicher viel verbessern, aber dort gibt es wenigstens einen Sandkasten, der auch bei etwas weniger warmen Wetter genutzt werden kann sowie eine kleine Kletteranlage. Die neuen Pläne sind daher eher weniger familienfreundlich als die aktuellen Gestaltung und würden damit gegen die Vorlagen des Leitbildes verstoßen.

UPDATE:

Auf Jenapolis kam gerade noch der Hinweis, dass in der Rathausgasse Robinien gepflanzt werden sollen. Diese Bäume sind in Teilen giftig. Falls Kinder die Samen schlucken kann es zu schweren Vergiftungen kommen. Ein freies Spielen ist in diesem Bereich also nicht möglich. Zur Wirkung:

Vergiftungen mit der Robinie sind durch die Rinde und die Blätter bekannt. Schwere Vergiftungen traten bereits nach der Aufnahme von 5 Samen auf. Intoxikationen mit letalem Ausgang sind auch durch die Inhalation von Holzstaub bei der Verarbeitung des Holzes der Robinie bekannt geworden. Die Inhaltsstoffe wirken auf das Gewebe zerstörend und auf die Erythrozyten agglutinierend. Der Vergiftete macht sich durch Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Blässe bemerkbar. Es folgen Schwindelgefühl, Müdigkeit bis zur Schlafsucht, eine Erhöhung der Körpertemperatur und Sehstörungen. Die Pupillen sind erweitert, es treten Krämpfe auf und Kreislaufstörungen bis zum Kollaps sind möglich. (Quelle)