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Glücklich war die Stadtverwaltung mit dem Projekt „Visualisierung der Eichplatz-Bebauung im Straßenraum“ nicht. In der Debatte im Stadtentwicklungsausschuss wurden immer wieder die Kosten diskutiert. Mehrere hunderttausend Euro anscheinend. Aber die Antragsteller Bürger für Jena und die linke Opposition diskutierten so lange, bis man wenigstens Varianten untersuchte. Am Ende einigte man sich auf das Minimum: Striche auf dem Boden und Hebebühnen, die die oberen Gebäudeecken an drei Orten darstellen: auf dem Kirchplatz, hinter dem Rathaus und auf dem künftigen Rest-Eichplatz. Dazu Entwürfe der Investoren, sonnig in Szene gesetzt.
Bei schönem Wetter waren nach Angaben der Presse etwa 2000 Bürger unterwegs, um sich zu informieren. Viele waren insbesondere von der Ecke am Kirchplatz schockiert. Das Bauprojekt fand nur wenige Fürsprecher, obwohl fast alle für Bebauung sind. Kleiner soll sie werden, mehr Raum lassen für Grünflächen, Spielplatz, Bänke. Was nutzt das grüne Paradies, wenn in der Stadt beim Einkauf die alten oder die ganz jungen Beine müde werden?
Entsprechenden Zulauf hatten die Iniatoren des Moratoriums, die einen Stopp der Planungen und ein Überdenken des jetzigen Konzepts fordern. Um die 1000 Unterschriften sammelten sie an diesem Tag. „Wo kann man hier unterschreiben?“, war die häufigste Frage an diesem Tag.
Über 40 gaben zusätzlich Kommentare zur Auslegung des Bebauungsplanes ab. Die Bürgerinitiative „Mein Eichplatz“ gab mit einem einfachen Blatt zum Ausfüllen Hilfestellung. „Ich kenne mich zu wenig mit den Details aus“, sagte viele – und hofften auf weiteren Widerstand der BI. Die alternative Führung über den Eichplatz hatte regen Zulauf. Bastian Ebert erklärte den Bürgern, wo überall Probleme entstehen könnten und werden. Der Hunger nach Information war groß, die Hoffnungen eher klein.
„Kann man denn noch irgendwas dagegen tun?“ Immer und immer wieder erklärten die Aktivisten der BI, wie ein Bürgerbegehren abläuft und dass es im Gegensatz zu einer Unterschriftensammlung nicht einfach ignoriert werden kann, sondern mindestens zu einem Bürgerentscheid führt, wenn sich genügend Unterstützer finden.
Für die Bürgerinitiative war die Zustimmung so vieler Bürger eine Ermutigung, ihre Arbeit weiterzuführen.